Was sind Metadaten und wo werden sie eingesetzt?
Allgemein können mit Metadaten andere Daten beschrieben werden. Metadaten werden eingesetzt, wenn man komplexere Daten sortieren und in eine verständlichere Form bringen möchte. Genauer gesagt gibt es verschiedene Arten und Anwendungsgebiete von Metadaten. In diesem Artikel werden wir auf folgende Fragen und Themen eingehen:
Welche Arten von Metadaten gibt es?
Wozu braucht man Metadaten?
Wer benutzt Metadaten?
Metadaten in Fotos & PDF-Dateien
Wie steht es um den Datenschutz?
Welche Arten von Metadaten gibt es?
Man unterscheidet zwischen strukturellen, deskriptiven, administrativen und technische Metadaten.
Strukturelle Metadaten geben an, wie Daten zueinander in Beziehung stehen. Dabei beschreiben sie den Bezug zu anderen Objekten, Ereignissen oder Informationen. Sie veranschaulichen den Umfang und die Beziehung der einzelnen Daten innerhalb eines Datensatzes. Strukturelle Metadaten liefern Angaben zu einem speziellen Objekt bzw. einer Ressource. Dabei handelt es sich oft um digitale Medien.
Praktische Beispiele:
Bei einem Film auf DVD entspricht jeder Abschnitt einer festgelegten Länge der gesamten Laufzeit. Die strukturellen Metadaten informieren zur richten Reihenfolge der Einzelkapitel auf dem Datenträger der DVD.
Das Inhaltsverzeichnis eines Buches zeigt Ihnen an, wieviele Kapitel dieses Buch umfasst und in welcher Reihenfolge diese gelesen werden sollten.
Deskriptive Metadaten dienen der Beschreibung und Identifizierung von Daten. Sie geben grundsätzliche Informationen zu bestimmten Aspekten. Dazu zählen auch Schlagwörter für die vereinfachte Suche. Ein deskriptiver Metadatensatz ist zum Beispiel die Angabe der Laufzeit eines Films.
Bezüglich des Buches beinhaltet dies u.a. den Namen des Autors, den Buchtitel und die kurze Übersicht (Teaser) auf der Rückseite des Buches.
Komplexer bzw. anspruchsvoller werden beschreibende Metadaten erst, wenn man sie zum Erkennen eindeutiger Objekte wie Projekte oder Websites mit Codes verwendet.
Administrative Metadaten geben Auskunft über die Rechte, Richtlinien, Einschränkungen und Anweisungen hinsichtlich der Daten. Wer hat Zugriff auf die Daten und darf diese bearbeiten? Je nach Qualifikation eines Benutzers kann ein Administrator den Zugriff auf eine Datei einschränken. Administrative Metadaten dienen der übersichtlicheren Gestaltung komplexer Daten.
Bei dem Beispiel mit dem Buch handelt es sich um die Urheberrechte und die Angabe des Verlags.
Technische Metadaten beinhalten z. B. Informationen in Bezug auf Dateiformat, Größe, Version, etc.
In einem Buch wären dies die Seitenzahlen und die Angabe der Auflage.
Wozu braucht man Metadaten?
Metadaten benötigt man vor allem für das schnelle Auffinden von Daten. Stellen Sie sich vor, Sie sind eine Fotoagentur und suchen ein Foto mit einem bestimmten Motiv. Ohne Metadaten wäre es wie früher, als Sie Ihren Schuhkarton mit alten Fotos ausgekippt haben, um ein Bestimmtes darin zu finden. Eine Fotoagentur hat nun aber nicht nur einen, sondern tausende Schuhkartons und ohne Beschriftung (Kennzeichnung) dieser Kartons wäre die Suche nach dem einen Foto so erfolgreich wie die berühmte Suche nach der „Stecknadel im Heuhaufen“.
Das Prinzip der Metadaten benutzen Bibliotheken und Verwaltungen schon seit Hunderten von Jahren. Metadaten bilden diese Form der Katalogisierung im digitalen Zeitalter ab.
Vor allem in Kombination mit einer professionellen Datenbank sind Metadaten ein optimales Mittel für einen schnelleren Workflow.
Wer benutzt Metadaten?
Wie bereits in Punkt 2 erwähnt, dient es Firmen und Einzelunternehmern zur besseren Auffindbarkeit und Bearbeitung von Ihren Daten.
Aber auch andere Organisationen haben großes Interesse an Metadaten. Sie verraten doch oft mehr über uns, als wir denken. Für viele Big Player wie Amazon, Facebook, WhatsApp, Google usw. geht es vor allem um das User-Verhalten. Durch das Sammeln von Metadaten können sie Rückschlüsse über unser Konsumverhalten ziehen und daraus mit Hilfe von Algorithmen Vorhersagen über zukünftige Handlungen treffen. Dies erlaubt ihnen dann das Erstellen von personalisierter Werbung sowie Anzeigen und dadurch höhere Gewinne.
Selbst Behörden wie die NSA nutzen Metadaten zur Auswertung von Verbindungsprotokollen zur Gewährleistung der nationalen Sicherheit.
Immer wieder warnen Experten vor diesem Einfluss, da auch politische Einflussnahmen möglich werden. Auch ethisch kommt immer wieder die Frage auf, ob wir zu „gläsernen Menschen“ werden.
Dazu wird es in diesem Blogartikel allerdings keine Antwort geben, denn im Vordergrund steht hier vor allem der Nutzen der Metadaten. Eine persönliche Bewertung der Nutzung von Metadaten wird ausdrücklich nicht vorgenommen.
Metadaten in Fotos
Bei Fotos unterscheidet man zwischen 3 verschiedenen Arten von Metadaten: EXIF, IPTC und XMP.
EXIF-Daten werden in der Regel automatisch von der Fotokamera erhoben. Dazu zählen Zeit, Datum & Ort der Aufnahme sowie die verwendete Verschlusszeit und Blendöffnung. Je nach Kamera-Modell und Hersteller sind weitere Daten möglich.
IPTC-Daten werden im Gegensatz dazu meist nicht automatisch erhoben. Sie können im Nachhinein hinzugefügt werden. Dazu zählen Titel, Schlagworte und Urheberrechte.
XMP-Daten sind ein spezielles Metadaten-Format, welches von der Firma Adobe entwickelte wurde. Es handelt sich hierbei um Steuerungsdaten für die Verwendung von Adobe und anderen Bildbearbeitungsprogrammen. Dies können z.B. Änderungsinformationen oder verwendete Filter sein.
Diese Daten dienen auch der vereinfachten Suche und Strukturierung. In guten Bilddatenbanken können die IPTC-Daten mit Hilfe einer übersichtlichen Eingabemaske schnell und unkompliziert hinzugefügt werden. Auch Urheberrechte werden für Sie im Blick behalten und Sie werden rechtzeitig „gewarnt“, wenn diese auslaufen sollten.
Metadaten in PDF-Dateien
In Dokumenten werden die Metadaten im XML-Format hinterlegt. Wie in Punkt 4 bereits erwähnt, verfügt Adobe jedoch über sein eigenes XMP-Format. Dabei kann der XML-Code einfach importiert und in ein XMP-Format umgewandelt werden. Dadurch können die Metadaten in alle Anwendungen von Adobe und z.T. auch anderen Programmen "mitgenommen" werden, ohne deren Verlust zu riskieren. Dies soll den Publishing-Prozess erleichtern.
Ausführlichere Informationen und Anwendungshilfen erhalten Sie bei Adobe.
Metadaten und der Datenschutz
Wie Sie sehen konnten werden allerhand Informationen erhoben und in den Metadaten hinterlegt. Um sicher zu gehen, dass mit diesen Daten kein Missbrauch begangen wird, ist seit dem 25.05.2018 die EU-Datenschutzverordnung, auch DSGVO genannt, in Kraft getreten.
Hier geht es vor allen Dingen um den Schutz personenbezogener Daten.
Bevor Sie also ein Foto oder Ähnliches veröffentlichen, sollten Sie prüfen, ob dies DSGVO-konform geschieht.
Viele professionelle Datenbanken weisen Sie vor der Veröffentlichung darauf hin bzw. überprüfen die DSGVO-Konformität bereits beim Hochladen der Daten.
Fazit
Metadaten sind eine tolle Sache zur Strukturierung von Daten, um deren Auffindbarkeit zu erhöhen und somit die Effizienz und den Workflow in einem Unternehmen zu verbessern. Allerdings sollten diese auch immer vor Missbrauch geschützt werden. Außer Ihnen sollte niemand davon profitieren!